ISO-pCC bringt mehr Patientensicherheit

Als erstes Krankenhaus in Österreich erhielt das Rieder Schwerpunktspital 2005 das Qualitätssiegel nach KTQ/proCum Cert (kurz pCC), einer krankenhausspezifischen Qualitätsnorm. Nach fast zehn Jahren mit diesem System war es an der Zeit, sich neue Impulse zu holen. Die Qualitätsmanager*innen der Vinzenz Gruppe entschieden sich, auf ISO/proCum Cert umzusteigen.

Pilotkrankenhaus für die Zertifizierung nach der neuen Norm war das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried. Im November 2014 zertifizierte das Spital erstmals nach ISO/pCC. Nach den guten Erfahrungen in Ried wechseln alle Gesundheitseinrichtungen der Vinzenz Gruppe vom Qualitätsmanagementsystem KTQ proCumCert auf ISO proCumCert. Hinter den kryptischen Kürzeln KTQ, pCC und ISO verbergen sich verschiedene Systeme zur Überprüfung der Qualität des medizinischen und pflegerischen Angebots, der Prozesse und der Patientenorientierung.

Rückblickend war KTQ/pCC ein perfektes Instrument für die Entwicklung einer haus- und gruppenweit abgestimmten Qualitätsarbeit. Der Grund des Systemwechsels auf ISO lag vor allem in den Weiterentwicklungsmöglichkeiten, welche die neue Norm EN 15224 bietet.

Zertifizierung von Spitälern – neue europäische ISO-Norm
Mit DIN EN 15224 steht seit 2012 erstmals ein einheitlicher europäischer branchenspezifischer Standard für das Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen zur Verfügung. ISO EN 15224 ist speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Krankenhäusern, stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen und Organisationen in der sozialen Betreuung. Mit ihrem Fokus auf Risikomanagement und Patienten*innensicherheit geht diese Norm deutlich weiter als andere Qualitätsmanagementsysteme. Neue Qualitätsmerkmale werden vorgegeben wie z.B. Patient*innensicherheit, Einbeziehung der Patient*innen oder Verfügbarkeit.

Die Auditor*innen prüfen, ob die Methoden des Risikomanagements wie Critical Incident Reporting System CIRS, Beschwerdemanagement, Risikobewertung und Review positive Auswirkungen auf die Patient*innenversorgungsprozesse haben.

Das Ziel: Alle Berufsgruppen im Krankenhaus sollen die Versorgung der Patient*innen unter so genannten „beherrschten Bedingungen“ sicherstellen: D.h. medizinische Fachkräfte und Pflegende sind angehalten, ihre Tätigkeit nach klaren Regelungen auszuüben und ihr Handeln an definierten Qualitätsmerkmalen auszurichten. Diagnostik, Untersuchung, Behandlung und Therapie sollen auf wissenschaftlich fundierten Tatsachen beruhen und nach den Standards der „Best Practice“ ausgestaltet sein.

Werte – und Qualitätsarbeit auch in Zukunft im Einklang
Die Möglichkeit, weiterhin christliche Werte in das Qualitätsmanagement einzubeziehen und in der Organisation nachhaltig verankern  zu können, war für uns bei der Auswahl des neuen QM-Systems ein wichtiges Kriterium. ISO ist mit proCum Cert (pCC) kombinierbar. Das heißt, dass bei Audits der pCC-Katalog mit den Kategorien Seelsorge im Krankenhaus, Träger*innenverantwortung, Sozialkompetenz im Umgang mit Patient*innen und Mitarbeiter*innen sowie Verantwortung gegenüber der Gesellschaft weiter zum Einsatz kommt.

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