Inkontinenz, Entleerungsstörungen und Seitenausgang (Stoma) werden in unserer Gesellschaft oft verschwiegen. Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, einem Unternehmen der Vinzenz Gruppe, erfahren Betroffene eine einfühlsame und kompetente Betreuung.
Mit der Eröffnung der Ambulanz für Kontinenz- und Stomaberatung am 1. Juli 1999 nahm das Krankenhaus Ried eine Vorreiterrolle ein. Und noch heute ist die Ambulanz eine Besonderheit im Innviertel – hier finden Betroffene an einer Stelle ein breitgefächertes Angebot an Abklärung, Therapie und Schulung. Das hat den Vorteil, dass ein gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann - was bei diesem Thema wichtig ist.
„Zu uns kommen Menschen, die sonst nirgends über ihr Leiden sprechen können, weil Krankheiten von Blase und Darm immer noch ein Tabu-Thema in der Gesellschaft sind. Ihnen durch Beratung und Therapie wieder zu einer guten Lebensqualität zu verhelfen, ist eine schöne und bereichernde Aufgabe“, betont Ingrid Zauner, Kontinenz- und Stomaberaterin der ersten Stunde. Die Kontinenz- und Stomaberatung ist die Drehscheibe des zertifizierten Beckenbodenzentrums des Rieder Spitals, in dem Fachleute verschiedener Abteilungen eng zusammenarbeiten.
Über 7.000 Patientinnen und Patienten kamen in den letzten 15 Jahren in die Ambulanz, wo sie von mittlerweile zwei Kontinenz- und Stomaberaterinnen (Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern mit spezieller Weiterbildung) betreut werden.
Eine Patientin berichtet
„Ich wollte nicht mehr aus dem Haus gehen, weil ich ständig Harndrang hatte. Und oft ging es auf dem Weg zum Klo schon in die Hose. Jedes WC in der Stadt kannte ich. Und sogar meine Freundinnen vernachlässigte ich, weil ich mich so schämte“, berichtet Marianne S. „Doch dann machte mich eine Broschüre auf die Kontinenz-Ambulanz aufmerksam. Dort lernte ich Blasen- und Beckenbodentraining. Durch diese einfachen Übungen habe ich heute keine Probleme mehr und kann mich wieder frei bewegen, ohne Angst und ohne ständig ans Klo denken zu müssen.“
Im Rahmen der Welt-Kontinenz-Woche, die von 23. – 29. Juni 2014 stattfindet, will auch die Kontinenz- und Stomaberatung Ried ermutigen: „Darüber sprechen statt darunter leiden!“ Wenn es nicht mehr so ist wie früher, z. B. beim Husten oder auf dem Weg zur Toilette ungewollt Harn in den Slip geht, Winde oder Stuhl ungewollt abgehen, Sie verstopft sind, andauernd Harndrang haben, häufig an einer Blasenentzündung leiden, am WC mit dem Bauch mitpressen müssen oder wenn Sie Probleme mit Ihrer Stomaversorgung haben: Vereinbaren Sie einen Termin, wir helfen Ihnen gerne!
Beckenbodenzentrum Ried
Tel.: 07752 602 – 2500
WEB: www.bhs-ried.at/beckenbodenzentrum
Inkontinenz ist die häufigste chronische Erkrankung weltweit. Dennoch wird dieses Leiden verheimlicht wie kein anderes. Aus Scham sprechen zwei von drei Betroffenen nicht darüber und stehen damit einer erfolgreicher Behandlung im Weg. Die letzte Juni-Woche steht daher ganz im Zeichen dieses in der Gesellschaft tabuisierten Leidens. Mit der Welt-Kontinenz-Woche sollen die Sprachlosigkeit aufgebrochen und Betroffene motiviert werden, Hilfe in Anspruch zu nehmen (Quelle: http://www.inkontinenz.at/wcw.htm).